Louis Görke
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Dieser Ort?
Ich habe nun fast 2 Jahre an diesem Ort gelebt. Im folgenden meine Erfahrungen:
Zuerst: Wenn jemand behaupten würde, dass es im Kolpinghaus Mülheim eine Grundversorgung in "Frühstück" und "Abendessen" gibt, gibt es dazu natürlich einige Dinge zu erläutern...
Das "Essen" wird vom Kolpingwerk bzw. der dazugehörigen Küche hergestellt und beinhaltet natürlich keinen Wunsch der Bewohner. Auf Deutsch? Das Essen schmeckt (Ist genießbar) in 3 von 10 Fällen. Würde ich selbst zahlen, würde ich mich betrogen fühlen. Alleine die Tatsache, dass Gerichte gekocht werden, nach denen niemand verlangt hat zeigt, dass du als Bewohner eigentlich nur das "fressen" sollst, was dir vorgesetzt wird (egal wie ungenießbar das ist). Rücksicht wird keine genommen, es sei denn die Betreuer haben mal einen guten Tag. Das ganze schimpft sich "Sozialsystem", ist aber eher geprägt durch asoziales Verhalten. Als Beispiel wird natürlich nicht nur über dich geredet (hinter deinem Rücken), sondern auch geurteilt und sogar beleidigt. Die Betreuer haben ihren Standpunkt nicht erfasst... Das meint, dass sie nie mehr als die Betreuer im Kolpingshaus sein werden... Das haben viele von Ihnen jedoch schon begriffen, wodurch sie versuchen dir auch deinen Weg zu verbauen. Die genannte Hilfe erfolgt oft so unterschwellig, dass man sie nicht mitbekommen würde, selbst man vor den Betreuern stünde. ?
Insgesamt muss ich sagen, dass viel vom diesem Haus erzählt wird... und ich persönlich erzähle von der Erfahrung, dass man auf Dauer hier nicht (gut) Leben kann, sofern man Ansprüche an sein Leben hat. Wer sein Geld hier als Bewohner verschwendet, könnte auch genau so gut drogenabhängig werden und hätte sein Geld sinnvoller genutzt. Es ist sehr schade, dass nicht viel von dem ursprünglichen Gedanken des "Helfens" übrig geblieben ist. Mittlerweile ist den Betreuern alles sehr egal geworden. Ihnen liegt nichts an dir und das bekommst du zu spüren... unter Garantie. Das alles ist sehr schade, denn ich finde das "Kolping-Prinzip" eigentlich sehr sinnvoll. Morgens und abends etwas zu essen, aber sollte man das dann nicht auch essen können? Schon alleine, dass sich die Betreuer als etwas "besseres" sehen, obwohl sie nie über den Sozialdienst hinaus gekommen sind. Wie gesagt Beleidigungen und Herabwertungen von Menschen, die selbst keine Ahnung vom Leben haben inklusive und auch nicht abzustellen. Das nervt wirklich, wie man sich vorstellen kann und das ist für mich auch (außerhalb des unzumutbaren Essens) eines der größten Mankos. Also stell dir vor du kommst aus einer sozialen oder insgesamt einer Lebenskrise und dann werden Witze über dich und dein Leben gemacht, ohne jegliche Rücksicht auf deine Gefühle. Ich denke diese Rezension wird die Öffentlichkeit kaum erreichen, da diese Menschen nicht kritikfähig sind.. dennoch möchte ich euch sagen, dass ihr hier natürlich irgendwo auch besser lebt, als in einem Slum. Ich möchte diese Einrichtung nicht unnötig schlecht reden, ich hab nur die Hoffnung, dass jeder Mensch an sich arbeiten kann... so auch die Betreuer, sodass diese Einrichtung von der aktuellen Lage ihrem Zweck eigentlich sehr Nahe kommen könnte. Ich bitte die Betreuer sich selbst zu fragen, wozu sie diesen Beruf ausüben... und warum sie ihre Launen mit Vorliebe bei der Arbeit rauslassen? Sie haben eine Verantwortung, der sie nicht gerecht werden und das finde ich sehr schade da es wirklich nicht mehr, als den guten Willen erfordert, doch selbst das fühlt sich oft wie eine Unmöglichkeit an. Seid diesen Jugendlichen ein wirkliches Vorbild und helft ihnen, ihren Lebensweg zu gehen, auch wenn sie dadurch vielleicht "mehr erreichen", als ihr selbst.
Ich möchte noch hinzufügen, dass die aktuelle Leiterin des Büros ein echtes Ausnahmetalent ist. Leider ist sie nicht von selbigen umgeben, weswegen sie oft die dreifache Arbeit leistet und inständig versucht, jedem Jugendlichen den bestmöglichen Lebensweg zu ermöglichen. Ich trauere um zukünftige Bewohner, die diese Superfrau nicht mehr erleben dürfen.